Sie sind hier : Startseite →  Wissen & Technik→  BETAMAX - in Europa in 1978

In KlangBild vom AUGUST 1978 steht mehr über die Technik

Wie auch bei uns in Deutschand - Max Grundig hatte mal die größte Tonbandgerätefabrik der Welt und auch die größte Musikschrankfabrik der Welt - war SONY mit Betamax mal Weltmarktführer mit angeblich 500.000 weltweit verkauften Betamax NTSC-Geräten. Aber mit allen diesen gigantomanischen Attributen ist sehr oft ganz schnell Schluß. VHS hatte nämlich Betamax ziemlich schnell den Rang abgelaufen.
Dennoch, hier lesen Sie eine verständliche teils kritische Beschreibung der allerersten Betamax PAL Versionen aus Japan.

Bezüglich der Bebilderung und der zugehörigen Bild-Texte hatte manch ein Redakteur ein Händchen und mancher hatte es nicht. Hier war es sehr krude bzw. kreuz und quer gemixt und ich hatte Mühe, das in etwa hin zu bekommen. Entweder hatte der Redakteur Zeitdruck oder er war nicht gut drauf.

.

KlangBild erprobt: BETAMAX - das verbreitetste Heim-Videorecordersystem

.

Die Theorie :

Nach der erfolgreichen Einführung in Japan und den USA ist Sonys Videorecorder Betamax nun auch mit der Typenbe- zeichnung SL-8000E auf dem deutschen Markt (in PAL- Version) erhältlich.

In der (amerikanischen) NTSC-Version gilt Betamax mit mehr als 500 000 verkauften Geräten bereits als das weltweit meist verbreitete Videosystem für den Heimgebrauch. Auf der Basis dieses Erfolgs und mit der Erfahrung aus über 20 Jahren Videotechnologie wurde es für die auf dem deutschen Markt erforderliche PAL-Version weiterentwickelt und verbessert.

Seine Videokassetten sind mit den Abmessungen 15,6cm x 9,6cm x 2,5cm die kleinsten der Welt und bieten Spielzeiten bis zu drei Stunden und 15 Minuten (der im Mai-Heft 1978 von Klang Bild vorgestellte VHS-Videorecorder benötigt Kassetten mit den Abmessungen 18,8cm x 10,4cm x 2,5cm bei Spielzeiten bis drei Stunden).

Wo der Name herkommt

Der SONY Betamax Heim-Recorder

Schon der Name Betamax sagt, daß das Bestreben der Entwickler war, eine möglichst hohe Speicherdichte zu erreichen (Beta bedeutet hier nicht der zweite Buchstabe des griechischen Alphabets, sondern ist der japanische Ausdruck für „dicht an dicht", „ohne Unterbrechung" oder auch „ganzflächig").
.

  • Bild rechts : Unser Bild zeigt das Herz des Videorecorders, die komplette Kopftrommeleinheit des Betamax mit Umlenkbolzen und Bandführung. Deutlich ist die Bandführung um die Kopftrommel zu erkennen. In der Mitte des Bildes ist eine schräg nach unten rechts verlaufende Kante sichtbar. Auf ihr liegt das Band mit seiner unteren Kante auf. Die drehbare Kopftrommel ist an ihren sechs eingefrästen Riefen zu erkennen. Im hellen Teil: der Kopfspalt.

.
Sony war auch dann der erste Hersteller, der die Spuren - mit unterschiedlichen Kopfwinkeln - direkt nebeneinander legte -ohne Rasen (das ist der Gap oder der Zwischenraum) dazwischen.
.

Die Bandgeschwindigkeit

Die dichte Speicherung ist auch die Konsequenz aus der sehr geringen (absoluten) Bandgeschwindigkeit von nur 1,87cm/s (die Compact-Cassette läuft mit 4,75cm/s !) und der Spur-an-Spur-Technik, wie sie inzwischen auch für die anderen Videorecorder angewendet wird (siehe KlangBild Mai 1978, Seite 23 und ff.).

Die Kopftrommel - im Gegensatz zum VHS-System rotiert hier nicht das gesamte obere Kopfteil, sondern zwischen zwei feststehenden Kopfteilen die Betamax-Kopfscheibe - sorgt für eine Video-Aufzeichnungsgeschwindigkeit von 5,85m/s (VHS hat hier „nur" 4,84 m/s aufzuweisen).

Die Praxis

Mit den Abmessungen (B x H x T) 52,2cm x 18,9cm x 39,4cm zählt das Betamax Laufwerk nicht gerade zu den zierlichen neuen Geräten der Gattung Videorecorder; das Gewicht von 19kg macht es auch nicht gerade zu einem Leichtgewicht. Das alles spielt aber nur beim Aufstellen eine Rolle: einen (stationären) Videorecorder schleppt man ja auch nicht ständig mit sich herum.

Der Anschluß an Fernsehgerät und Antenne erfolgt wie gehabt: In die Buchse "Aerial" in wird der Koaxialstecker der Antenne gesteckt, das Fernsehgerät wird über ein Antennenanschlußkabel (dies liegt - im Gegensatz zum VHS-Recorder - nicht bei) mit der Buchse "Aerial out" verbunden.

Einfaches Einstellen

Das Abstimmfeld für die acht Stationstasten des eingebauten Tuners.
Über den Senderwahltasten 1 bis 8 sind das Bandzählwerk und die Memory-Einrichtung positioniert. Rechts daneben der Programmschalter. In Stellung „TV" wird das Antennensignal zum Fernsehgerät durchgeschleift. Die Stellung „Tape" schaltet den eingebauten Sender (Modulator) ein. Rechts daneben der Eingangs-wahlschalterfür Fernsehen („TV") oder Videokamera („Line").

Netzstecker in die Steckdose, und schon kann's losgehen - mit der Einstellerei. Zuvor ist allerdings das Gerät mit dem im unteren rechten Teil der Vorderfront befindlichen (Haupt-) Netzschalter in Bereitschaftsstellung zu bringen. Das Anzeigefeld der eingebauten Digitaluhr zeigt „12:00" und blinkt nervös mit den beiden Punkten zwischen 2 und 0.

Man wählt am Fernsehgerät eine Stationstaste; meist ist die mit der höchsten Ziffer die besonders für Videorecorder-Betrieb geeignete. Nun muß das Fernsehgerät eingestellt werden. Hierzu ist der Netz-Schalter des Betamax auf der linken Seite nach oben in Stellung „On" zu bringen, und der Schalter Programme wird in Stellung „Tape" gebracht.
.

Ein schwarzweiß Test Signal-Generator

Nun hat das Betamax eine sehr sinnvolle Einrichtung, und zwar kann man mit dem Schalter Test Signal (auf der Rückseite) dem Fernsehgerät eine Schwarzweiß-Fläche einspeisen. Mit ihr läßt sich das Fernsehgerät schon einigermaßen exakt einstellen.

Ohne bespielte Kassette wäre das eine sehr zeitraubende Angelegenheit, sind doch die zu empfangenden Fernsehsender im Videorecorder ebenfalls noch nicht eingestellt.

Stimmt der Empfangskanal des Fernsehgerätes mit dem Sendekanal des Videorecorders überein, können die einzelnen Stationstasten des Videorecorders mit den angebotenen Sendern belegt werden - mühsam im Handbetrieb nach japanischer Art. Von der bequemen Abstimmethode neuer deutscher Fernsehgeräte will man offensichtlich nichts wissen. Schade. Es war eben schon immer etwas schwierig, sich auf die Bequemlichkeit des (deutschen) Verbrauchers einzustellen.

Intelligente Uhr

Gut gelöst ist die Zeitschaltuhr. Um nicht versehentlich die laufende Uhrzeit zu verstellen, muß man mit einem spitzen Gegenstand (bei den Abstimmknöpfen steht ein Schraubenzieher zur Verfügung, der hierfür geeignet ist) der Stellknopf "Clock Set" gedrückt werden, nun läßt sich mit den drei Knöpfen Hour (für Stunden), 10 Min (für 10er Minuten) und Min die Zeit einstellen. Beim Loslassen der Stelltaste läuft die Uhr an. Die Genauigkeit entspricht der Netzfrequenz - sofern man das Gerät nicht durch den (Haupt-)Netzschalter ausschaltet.

Die Uhr kann auch als Zeitschaltuhr arbeiten mit einer Vorwahl der Einschaltzeit bis auf drei Tage im voraus. Dies ist günstig, wenn man ein paar Tage außer Haus ist und (spätestens) am dritten Tag etwas Interessantes, Aufzeichnungswertes im Fernsehen kommt.

Vielleicht ist die Bedienung doch etwas zu kompliziert

Das Programmierteil für die eingebaute Schaltuhr. Die Programmierung ist - obwohl im ersten Moment vielleicht verwirrend - kinderleicht zu bewerk- stelligen. Mit den oberen beiden Reihen wird die Zeit eingestellt, mit der unteren Reihe die Abschaltzeit, d. h. die Länge der gewünschten Aufzeichnung.

Sehr zu loben ist die einstellbare Einschaltdauer, und zwar in Stufen von 15, 30 und 60 Minuten. Durch Addition sind die Zeiten 15, 30, 45, 60, 75, 90 und 105 Minuten programmierbar. Andere Recorder laufen bis ans Ende der Kassette, und wenn man nur eine „lange" Kassette zur Hand hat, werden dann die Videoköpfe nur unnötig strapaziert.

Trotzdem muß allen Videorecorder-Schaltuhren eine gewisse Bescheidenheit bestätigt werden: Will man mehrere (und seien es nur zwei) Sendungen mit dazwischen liegender Pause aufnehmen, so geht das nicht, weil die Zeitschaltuhr eben nur einmal einschalten kann. Hier wäre zu empfehlen, ruhig mehr Speicherplätze vorzusehen - sowohl für mehrere Schaltzeiten als auch für die Umschaltung der Sender.

Das Argument, die Bedienung wäre zu kompliziert, ließe sich bestimmt mit etwas Grips entkräften. Denkt man an die „computerisierten" neuen Fernsehgeräte, kann man bei diesem Argument nur lächeln. Die Sony-Schaltuhr ist kinderleicht zu bedienen - schon ohne die mitgelieferte ausführliche Einstellhilfe.
.

Einfache Bedienung ?? nun ja ......

Die Bedienelemente der Laufwerksteuerung. Die Aufnahmetaste braucht nicht zusammen mit der Play-Taste gedrückt zu werden.

Und nun zur sonstigen Bedienung. Hier läuft alles in normalen Bahnen, wie vom Audio-Recorder gewohnt. Im Gegensatz zu anderen Systemen wird beim Betamax die Bandschlaufe um den Videokopf nicht in die Kassette eingefahren: beim Ausschalten z. B. oder beim schnellen Vor-und Rücklauf. Das verkürzt die Zugriffszeit.

Eine gewisse Besonderheit ist die Taste "Rec". Sie braucht für Aufnahmebetrieb nicht zusammen mit der Taste Play gedrückt werden. Dem Vorteil einer (etwas) einfacheren Bedienung steht ein geringerer Schutz vor versehentlichem Löschen gegenüber. Beides ist jedoch nicht als gravierend zu bewerten.

Ein Druck auf die Taste Pause läßt das Bild stehen. Nun ist es nicht so, daß ein gestochen scharfes Bild auf dem Bildschirm erscheint, nein, das Bild ist durch störende Querstreifen beeinträchtigt. Trotzdem, man kann Einzelheiten in Bewegungsabläufen sichtbarmachen.

Die Hauptaufgabe der Pause-Taste ist dies aber nicht. Sie dient in erster Linie dazu, die Aufzeichnung kurzzeitig zu unterbrechen und ungewollte Programmteile nicht mit aufzunehmen. Zum Schutz von Band und Videoköpfen wird die Standbildfunktion nach ca. drei Minuten wieder ausgelöst.

An der Buchse Remote auf der Frontseite des Gerätes läßt sich eine Fernbedienung für die Pause-Funktion anschließen.

Video-Buchse

Wie alle Videorecorder hat das Gerät Video-Ein- und -Ausgangsbuchsen. Sie machen den Anschluß einer Videokamera möglich und erlauben - bei Fernsehgeräten der neuen Generation - direktes Einspeisen des Fernseh- und Tonsignals unter Umgehung des in den Videorecordern eingebauten Modulators (Fernseh-Senders) und des im Fernsehgerät eingebauten Tuner-Teils. Es kommt ja auch niemand auf die Idee, sein Tonbandgerät an einen UKW-Sender anzuschließen, um dann via UKW-Antenneneingang- Tuner-Zf-Teil- Demodulator auf den Verstärkereingang zu gelangen. Leute, die ihr Tonbandgerät am Lautsprecherausgang betreiben, sollen da schon häufiger sein ...

Der Aufbau

Der eingebaute Sender (Modulator) ist im hinteren Teil des Gerätes einsteckbar. Der Senderkanal kann sehr einfach mittels Schraubenzieher zwischen den Kanälen 30 und 39 variiert werden.

Ein Blick in das Innere zeigt, daß es sich hier um ein in jeder Hinsicht ausgereiftes Gerät handelt. Bei der schon gelieferten Stückzahl ist das auch kein Wunder. Das Gerät ist übersichtlich und servicefreundlich konzipiert. Diese Servicefreundlichkeit fordert ihren Tribut im Volumen des Gerätes.

Der Modulator (also der Sender, der den Anschluß des Videorecorders an die Antennenbuchse des Fernsehgerätes möglich macht) ist hinter einer Klappe auf der Rückseite des Gerätes leicht zugänglich. Da in Kassettenbauweise, läßt er sich leicht auswechseln. Schon nach Abnahme der Kappe läßt sich mit einem Schraubenzieher bequem die Sendefrequenz verändern, z. B. wenn ein regulärer Fernsehsender (oder auch ein Umsetzer in der Antennenanlage) der Modulatorfrequenz zu „nahe" kommt. Als Bereich stehen die Kanäle zwischen 30 und 39(UHF)zurVerfügung.

Das Problem mit der Kassettenspielzeit

Nicht gerade glücklich scheint mir die Kassettenbezeichnung gewählt zu sein. Es ist nicht jedermanns Geschmack, aus der Bezeichnung L-500 die Spielzeit von zwei Stunden und 10 Minuten herauszulesen; es sei denn, man ist im Kopfrechnen so geübt, daß man die Zahl bei der Typenbezeichnung durch 3,846153 teilen kann, womit man die Spielzeit in Minuten erhält ...

Schlauerweise steht auch nirgends (außer im Prospekt), wie lange die einzelnen lieferbaren Kassetten spielen. Hier nochmals die Kassetten, ihre Spieldauer und die ungefähren Verkaufspreise:

L-125: 30min 28 DM
L-250: 1Std.5min 30 DM
L-500: 2Std. 10min 40 DM
L-750: 3Std. 15min 55 DM

.
Das Gerät selbst kostet um die 2800 DM. (wir sind noch im Augst 1978 !!)
.

Praktische Erprobung

Die Innenansicht zeigt den servicefreundlichen Aufbau der Geräte. Links neben dem Kassettenschacht die „Unterseite" des Motors (Kühlgebläse). Über dem Kassettenschacht befindet sich die Kopftrommel.

Bei der praktischen Erprobung lieferte das Gerät ein zufriedenstellendes Bild und einen - für Fernsehzwecke - noch akzeptablen Ton. Der Audiofrequenzbereich erreicht
knapp die 10-kHz-Grenze, was unbedingt als ausreichend anzusehen ist. Problematischer sind die Gleichlaufschwankungen, die bei dieser geringen Bandgeschwindigkeit kaum verringert werden können.

Doch soll man hier nicht päpstlicher sein als der Papst: Mit konventionellen Filmaufzeichnungen des Fernsehprogramms kann das Gerät allemal mithalten und - nach meinem Empfinden - auch mit den meisten magnetischen Aufzeichnungen (MAZ).

Wenn allerdings manche Firmen inzwischen Fernsehgeräte mit Hi-Fi-Ton (unabhängig davon, ob alles Hi-Fi ist, was vom Sender kommt) anbieten (vergl. KlangBild Mai 1978, Seite 37), sollte man sich auch hier ein paar Gedanken machen.

Das Argument, daß man auf 5000 indonesischen Inseln gute Erfahrungen mit dem Gerät gemacht hat, sollte man in diesem Zusammenhang nicht überbewerten.

Dieses Problem ist grundsätzlich auch dadurch nicht gelöst, daß Sony nun einen PCM-Zusatz für den Videorecorder auf den Markt bringt, der - allerdings ohne Bild - perfekten Ton liefert (einige Daten: Übertragungsbereich 2 Hz ... 20 kHz ±1 dB, Dynamik 85 dB, Klirrfaktor < 0,03%).

Bernhard Krieg im August 1978 (einer seiner bescheidensten Artikel)
.

Tabelle : Vergleich VCR und VHS mit Betamax (Aug. 1978 !)

  VCR-LP VHS Betamax          
Abmessungen der Kassette 126x145x41 188x104x25 156x96x25 mm        
Magnetband-Breite 12,7 12,7 12,7 mm        
Spieldauer max. 150 180 195 min.        
hierfür erforderliche Bandlänge 590 370 219 m        
Bandgeschwindigkeit 6,56 2,34   1,87 cm/s      
Relativgeschwindigkeit                
Band/Videokopf 8,18 4,84 5,83 m/s        
Tonspur 1 1 1          
-breite 0,7 1 1,05 mm        
Motoren 4...5 2 2          
Spureinlaufzeit ca. 3 4 1,5 s        
                 
Firmen Philips JVC Sony          
  Grundig Hitachi Sanyo          
  ITT Matsushita Toshiba          
  Loewe Opta Akai Zenith          
    Sharp Aiwa          
    RCA Pioneer          
    Saba NEC          
    Nordmende            

.

Sonderkasten : Ein SONY Mann kommentiert BETAMAX in 1978

Der Leiter für Technische Information und Schulung bei Sony in Köln, Friedrich Manz, meint zu Betamax:

„Beta, das ist japanisch und heißt soviel wie ganzflächig bzw. dicht an dicht. Genauso wird nämlich das Videoband des Betamax-TV-Recorders bespielt. Die Videospuren grenzen unmittelbar aneinander. Das Bandmaterial wird dadurch optimal genutzt. Betamax ist also kein Phantasiewort, sondern die Bezeichnung für eine moderne Video-Aufzeichnungstechnologie.

Das japanische Zauberwort ,Beta' ist auch dafür verantwortlich, daß der Heim-TV-Recorder von Sony mit der kleinsten Bandkassette der Welt arbeitet: Weil er nämlich den geringsten Bandverbrauch hat. Diese Tatsache macht den Kassettenpreis für den Konsumenten sehr attraktiv. Die Spieldauer dieser Kassetten im Taschenbuchformat geht bis zu 3 Std. und 20 Min.

Zuverlässigkeit ist sicher auch ein wichtiges Kriterium für die hochpräzise Elektronik und Mechanik eines TV-Recorders.

In diesem Zusammenhang wird bei neuen Geräten gerne von 'Kinderkrankheiten' geredet. Nun, Betamax steckt schon lange nicht mehr in den Kinderschuhen. Ein überzeugender Beweis für diese Behauptung sind über 500 000 Geräte, die schon in Amerika und Japan mit der dort üblichen Fernsehnorm verkauft wurden.

Mit Betamax bringt Sony also ein wirklich ausgereiftes System auf den Markt, in dem die Erfahrung eines Herstellers steckt, der auch in der Profitechnik zu Hause ist.

Professionelle Videomaschinen können nur von Fachleuten bedient werden. Von Videoaufzeichnungsgeräten für Heimanwendung muß gefordert werden, daß auch technisch weniger versierte Familienmitglieder mit der Bedienung zurechtkommen. Die Bedienungskonzeption der Betamax wird dieser Forderung uneingeschränkt gerecht. Betamax-TV-Recorder sind so einfach zu bedienen wie ein normaler Kassettenrecorder.

Eine zusätzliche Bedienungserleichterung ist die Tatsache, daß für den Übergang auf Aufnahmebetrieb nur eine Taste betätigt werden muß. Die Programmierung einer Ein- und Ausschaltzeit kann im Bereich von drei Tagen erfolgen. Eine Selbstverständlichkeit ist das eingebaute Fernsehempfangsteil.

Ein kleines, aber nicht unwichtiges Detail ist der 30-Sekunden- Indikator bei der Zeitanzeige. Der obere und untere Punkt zwischen der Stunden-und Minutenanzeige blinken wechselseitig im 30-Sekunden-Rhythmus. Nur Betamax hat einen eingebauten Testbildgenerator, der die Ersteinstellung beim Anschluß an das Fernsehgerät erheblich vereinfacht.

Kein Hersteller kann ausschließen, daß einmal ein Defekt an seinen Produkten auftritt. Das gilt natürlich auch für Betamax. Der Ärger, den serviceunfreundliche Geräte dann dem Reparaturtechniker machen, bekommt der Kunde in Form von hohen Rechnungen und langen Wartezeiten hautnah zu spüren.

Servicefreundlicher Geräteaufbau ist deshalb eine Grundforderung an Sony-Entwicklungsingenieure. Durch das Lösen nur weniger Schrauben wird z. B. die ganze Elektronik sichtbar. Jede Platine kann abgeklappt werden und ist so leicht von beiden Seiten zugänglich.

Die kritischen Arbeiten an der Mechanik werden durch Meßlehren, Mikrometermeßeinrichtungen und Bandzugmeßkassetten erleichtert. Für den mechanischen und elektrischen Abgleich liefert Sony ein komplettes Service-Tool-Kit.

Auf diese Weise kann auch nach einer Reparatur das garantiert werden, was für Sony schon immer selbstverständlich war: die Austauschbarkeit der bespielten Kassetten innerhalb des Systems ohne umständliche Korrektureinstellungen. Kurz und gut: die Kompatibilität.

Dies gilt für Betamax genauso wie für das Sony-U-Matic-System, mit dem durch entsprechende Umschaltmöglichkeit sogar weltweite Kompatibilität erreicht wird. Techniker wissen, daß das Sony-U-Loading- Verfahren und die Video-Kopfanordnung in sogenannter Sandwichtechnik hierfür von entscheidender Bedeutung sind."

.

- Werbung Dezent -
Zur Startseite - © 2006 / 2024 - Deutsches Fernsehmuseum Filzbaden - Copyright by Dipl. Ing. Gert Redlich - DSGVO - Privatsphäre - Redaktions-Telefon - zum Flohmarkt
Bitte einfach nur lächeln: Diese Seiten sind garantiert RDE / IPW zertifiziert und für Leser von 5 bis 108 Jahren freigegeben - kostenlos natürlich.