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Die ersten Nachkriegs-Fernseher im Grosshandels-Katalog 1953

In unserem Redaktions-Archiv haben wir die "Kataloge" des Rundfunk- Grosshandels ab 1950 sowie die "Handbücher" des Rundfunk und Fernseh-Grosshandels ab etwa 1950.

Anfänglich war nicht klar, ob die beiden Kataloge ein und denselben Inhalt haben oder ob diese Publikationen miteinander konkurrierten. In manchen Ausgaben ist die Impressums-Seite leer - warum ???

Da uns die Ausgaben von 1952/1953 und davor immer noch fehlen, sind die ersten aufgelisteten Fernseher aus dem verfügbaren Handbuch von 1953/1954. Wir wissen, daß Max Grundig bereits 1951/52 eine Fernsehtruhe produzieren ließ. Es begann mit den legendären 200 Stück.
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Die anderen Radio-Hersteller in den 3 Westzonen wußten 1951 mit diesem neuen Medium einfach (noch) nichts anzufangen. In den ersten 2 oder 3 Jahren gab es einige bemerkenswerte Informationen, die hier herausgestellt werden sollen.
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Zwei deutschsprachige Magazine dominierten die Radio-Zeitschriften

Das waren die Funk-Technik und die Funkschau. Beide Blätter berichteten - so gut es damals ging - von allen Neuerungen auf dem Rundfunk-Markt und natürlich auch bei den Sendern. Und der NWDR hatte in einem Hamburger Hoch-Bunker einen kleinen Fernehsender samt Studio aufgebaut. Und der innovative Max Grundig hatte auch einen kleinen Fernehsender im Dachgeschoss seines Direktions-Hauses bauen lassen.

Weiterhin haben sich in den ersten Jahren nach dem Zusammenbruch wieder einige Firmen mit der Produktion von Röhren beschäftigt und sahen einen Markt für Fernseh-Bildröhren. Einen vielversprechenden Markt, weil der Einzelpreis ja viel höher war als bei den kleinen Radioröhren, bei denen auch noch Lizenzzahlungen an Telefunken zu leisten waren.
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Philips/Valvo und Telefunken hatten die größten Röhrenwerke

Und damit hatten sie bei den Herstellern von Fernsehapparaten einen Wettbewerbsvorteil gegenüber allen anderen Konkurrenten - mit Ausnahme von Max Grundig. Er hatte nach dem Kriegsende die besten Ingenieure (die waren fast alle irgendwie NS belastet) nach Fürth gelockt und das hatte sich ausgezahlt.

Sowohl Philips als auch Telefunken brauchten den Aufsteiger aus Fürth als Kunden und mußten ihn deshalb mit Wissen füttern. Das wa mit ein Grund, warum Max Grundig alle anderen, auch Telefunken, vor sich her trieb. Werfen Sie einen Blick in die SABA Geschichte. Dort wird sehr ausführlich beschrieben, wie sie sich gequält hatten, mit Max Grundig auch nur annähernd Schritt zu halten.
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Jetzt zu den abgedruckten Spezifikationen der Fernsehgeräte

Damals war es vermutlich ein "Muß", die "Kreise" und die Röhren-Typen und auch die Anzahl der Röhren und Sicherungen und der ersten Silizium Gleichrichter akribisch zu benennen. Andere Zahlen waren die Type der Bildröhre und die Abmessungen und Gewichte der Geräte. Sogar die möglichen umschaltbaren Netzspannungen und die Leistungsaufnahme waren damals schon dabei. Doch wurde die sichtbare Größe des dargestellten Bildes auf der Bildröhre noch nicht diagonal angegeben. Es gab aber noch ein Kriterium, welches tunlichst verschwiegen wurde ......... schaun Sie mal rechts auf den Meßplatz und die Bildröhre von 1954 ........
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Ein uralt Testbild (Chart) von 1946

Erst bei der Betrachtung unserer modernen Testbilder auf solch alten Fernsehern fällt natürlich auf, daß auf der Bildröhre rings herum ganze 10 bis 20% des Bildes abgeschnitten wurden. - Diese damals kurioser Weise als "Rechteckbildröhren" benannten deutlich abgerundeten Bildröhren hatten auch andere unschöne Eigenschaften wie schon deutlich sichtbare Trapezverzeichnungen und erheblich abgerundete Ecken. Heute stellen wir einen LCD Monitor daneben und sínd erschrocken, wieviel Bild von dem mit großem technischen Aufwand erstellten edlen Video-Bild aus dem Studio auf den alten Gurken übrig bleibt, Teile, die man NICHT sieht.
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Die Daten der einzelnen Modelle sind in diesen alten Katalogen nicht gut formatiert - alles geht kreuz und quer.

Zur perfekten Korrektur fehlt die Zeit. Die wichtigen Infos "zwischen den Zeilen" werden aber besonders hervorgehoben. Der "OCR Finereader" hat auch nicht alle Texte korrekt erkannt. Aber lesen  kann man das alles trotzdem.
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Den von 1952, als (vermutlich) zum ersten Male auch Fernsehgeräte bei den Radios und Plattenspielern mit dabei waren, den suchen wir noch.
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