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Über die Anfänge des Fernsehens nach 1945

Max Grundig hatte 1951 den Mut, schon mal 100 oder 200 Fernseher aufzulegen, auf gut Glück.

Juli 2011 - von Gert Redlich - Wenn wir vom Fernsehen der 30er und 40er Jahre sprechen, sprechen wir von Ideen, Versuchen und Experimenten. Nichts davon war wirklich ernsthaft sendefähig und so richtig beeindruckend im Vergleich zum späteren 625er s/w Fernsehen. Es war damals einfach nur etwas völlig Neues. Die absolut gesehen wenigen Zuschauer der 1936er Olympiade staunten und wunderten sich und sprachen vom Zauberspiegel und einer tollen Vision.

Ein inzwischen 92jähriger Kölner erzählte mir, er habe vom Fernsehen vor dem Krieg überhaupt nichts mitbekommen. Eine inzwischen 100 Jahre alte Dame aus Wiesbaden sagte mir das Gleiche. Auch mein Vater, inzwischen 92 Jahre alt, kam 1938 von Hamburg zur UFA nach Berlin und bekam vom Fernsehen auch nichts mit, das sagte er jedenfalls.

50 Jahre Zeitgeschichte - Warum gerade mit und von Grundig ?

Max Grundig hatte Visionen, das gesunde Händchen mit dem gesunden Gefühl im Bauch und er hatte Mut und er hatte Freunde. So entwickelte er sich in dieser Branche zum absoluten Marktführer und alle seine Produkte sind in den vielen vielen Grundig Revuen hervorragend dokumentiert.
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Darum beginnen wir hier auf diesen Seiten mit dem Visionär Max Grundig aus dem kleinen Städtchen Fürth bei Nürnberg

In der Biographie des Egon Fein über Max Grundig (da war der Max bereits 75) beschreibt Fein den Ausspruch von Max Grundig: "Was nutzt ein Fernsehen, wenn es keiner sehen kann."

Und so startete Max Grundig
ein für damalige Zeiten sehr gewagtes Experiment. Er baute 1951 einfach mal eine Serie von 100 oder 200 Fernsehern. Er hatte sich inzwischen bundesweit einen Namen gemacht mit innovativen Produkten und hatte sicher auch irgendwie das nötige Kleingeld, heute spricht man vom Wagniskapital. Vorher oder gleichzeitig ließ er von seinem neuen jungen Mitarbeiter Walter Mayer, einem ganz frischen Diplomphysiker von der Uni Frankfurt, einen eigenen kleinen Fernsehsender (rechtes Bild) unter das Dach seines Hauses bauen. Denn während der allerersten Entwicklungen mussten die Grundig Ingeniuere in ein Hotel in der Nähe des Hamburger Fernseh-Bunkers zieghen, um selbst mal fernzusehen. Diese Grundig Direktion mit dem Sender damals ist heute ein Museum.

Max Grundig war der eigentliche Vorreiter unseres Fernsehens

Grundig Prototyp

Alle, die davon wußten, lächelten 1951 über den Spinner, der vermeintlich bisher zu viel Geld verdient hatte. Doch Max Grundig hatte es im Bauch, das Gefühl, welches Produkt vom Markt aufgenommen wird und welches nicht. Und er hatte dieses glückliche Händchen, zur richtigen Zeit die richtige Idee und das richtige Produkt zu haben. Wir haben in der Redaktion die Funk-Technik und die Funkschau lückenlos ab 1946. Dort wurde immer besonders neugierig und wißbegierig über Innovationen berichtet und diskutiert und spekuliert. Grundig war wirklich der erste und er hatte Mut, Mut zum Risiko. Das war den meisten anderen Konzernlenkern in den damals noch viel größeren Unternehmen abhanden gekommen.
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Grundig hatte auch das Händchen, die richtigen Mitarbeiter um sich zu scharen. Und dazu gehörten neben den Enwicklern auch die Marketingleute, die die Grundig Revue mit Informationen fütterten und füllten.

Die Grundig Revue war bis fast zuletzt immer am Puls der Zeit. Grundig war den Anderen sowieso mindestens eine Nasenlänge voraus und er packte in die 40 oder mehr Seiten der Grundig Revue zusätzliche Technik-Informationen rein, die gerade im Kommen waren.

Diese Infoseiten, auf denen eigentlich gar kein Produkt drauf war, sind heute ganz tolle Zeitzeugenberichte über halbjährliche technologische Entwicklungen im Hintergrund.

In einem Museum in Brunn die Kiste Nr. 57

Als Ende 1951 die ersten Grundig Fernseher die Fabrik verliessen, betrat Max Grundig Neuland. Diese wertvollen Geräte waren schöne Wohnmöbel und damit sensibel und mussten in großen Kisten gelieferte werden und die Kisten waren teuer. Damit musste die wieder zurück ins Werk. Eine solche Kiste ist in Brunn bei Nürnberg erhalten, die Nummer 57.

Wir machen weiter mit der Grundig Revue 1957, da uns die anderen Ausgaben zur Zeit noch fehlen.

Ganz bestimmt sinnvoll ist ein Abstecher in die Grundig Biografie auf die Zeiten von 1950.
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