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Hi-Fi Video - Videografieren heute

Ein zweiter Artikel aus der ELO 1980 Heft 09 von Michael Heysinger
Leider ist dieser Artikel einer dieser Buchstabenwüsten, die man nur ungern - oder besser - nur mühsam liest. Kein Bild hatte sich in dem originalen Artikel verirrt und alles wurde nachgepflegt. Alleine die Tabellen weiter unten im Artikel geben eine Übersicht, wer was damals angeboten hatte.

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Die Europäer lieben Programmtasten - ein wenig Bedienungskomfort

Wir wissen ja, daß die Heim-(Tisch-)Videorecorder einen eigenen Tuner zum Aufnehmen des Femsehprogrammes haben. Die Programme werden mit Tasten gewählt. Die Japaner begnügen sich allerdings immer noch mit dem Trommelkanalwähler, der hier in den 60er Jahren mit seinen Kontaktschwierigkeiten sein Unwesen trieb.

Eine Fernbedienung für den VHS-Videorecorder ist auch möglich, je nach Typ mit verschiedenen Funktionen, über Kabel. Neuerdings wird auch eine Infrarot-Fembedienung angeboten. Sollten die Werbesendungen einen Spielfilm oder die Musikshow allzuoft „zerschneiden", dann drückt man eben mit der Fernbedienung die Pausetaste, bis die Rheumawerbung wieder vorbei ist.

Ehemals sehr schwierig - Standbild und Zeitraffer

Neben der Normalwiedergabe, die sicher die wichtigste ist, bieten die VHS-Geräte Standbild, Zeitlupe und Zeitraffer, also alles das, das ein Filmprojektor auch kann. Der Zeitlupengang ist kontinuierlich wählbar. Bei der Aufnahme sind diese Tricks nicht möglich, bis auf die Pausetaste. Doch diese Taste rastet nach einer 10min Betätigung wieder aus und das Band wird von der M-Umschlingung "aus"-gefädelt, damit es nicht beschädigt wird. Das Standbild ist recht störungsfrei, man kann es fotografieren, behauptet JVC - und das will in der Tat etwas heißen.

Kein Mickey-Mouse-Effekt

Wenn man mit erhöhter Bildfolgegeschwindigkeit ein Band abspielt und beispielsweise eine bestimmte Passage sucht, dann wird der Ton auch höher. Paul Newman spricht dann plötzlich mit einer Mickey-Mouse-Stimme. Ganz lustig, aber bald geht es einem auf die Nerven. Bei VHS (in einigen Geräten) sprechen die Darsteller im Originalton, trotz Zeitraffer; allerdings etwas verzerrt, aber noch verständlich. Man nutzt die bei Sprache stets vorhandenen Modulationspausen der Tonspur aus. Zunächst wird der Ton digital abgespeichert, bei der doppelten Geschwindigkeit werden die Sprechpausen dann einfach „zugestopft" und die verdichteten Silben wieder gestreckt. Bei Musik ist das natürlich nicht möglich.

Mit dem Zeitraffer oder „Fast Motion" kann man natürlich auch ganz einfach eine bestimmte Szene im Schnellverfahren heraussuchen, ohne ständiges Ein-und Ausfädeln des Bandes während des Suchens. Das gibt es allerdings nur in eine Richtung, nicht zurück.

Einige Extras der einzelnen VHS-Geräte

haben wir in einer Tabelle zusammengefaßt. - Michael Heysinger (Fortsetzung folgt)

Die nachfolgende Tabelle der derzeitigen VHS-Videogeräte beschränkt sich, was Ausstattung und Besonderheiten anbelangt, nur auf wesentliche Punkte. Sie ist also keinesfalls vollständig, denn dafür hätten wir keinen Platz. Stand der Tabelle ist Juli 1980.

VHS-Geräte in der Bundesrepublik (Stand Sept 1980)

Die Auswahl war Mitte 1980 bereits erstaunlich groß und das erhältliche Zubehör erfüllte fast alle Wünsche.

Tabelle 1 : Akai, Blaupunkt, Hitachi, JVC, Mitsubishi

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wobei Blaupunkt keine eigenen Geräte fabriziert hatte. Es waren alles OEM Geräte von Panasonic.

Tabelle 2 : Nordmende, Panasonic, Saba, Sharp, Telefunken

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Anmerkung :

Grundig (und natürlich Philips aus Solidarität mit) hielten an ihrem Video 2000 System fest, bis so gut wie alle anderen OEMs auf VHS umgeschwenkt hatten.

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